Aurum-Kolumne

Kolumne Juni 2025

Kolumne von Ralf Scheuer, Aurum Vermögensmanagement GmbH

EZB hat Zinsen erneut gesenkt

 Vor dem Hintergrund nachlassenden Inflationsdrucks und handelsbedingter Konjunkturrisiken hat die EZB vor Pfingsten zum achten Mal in Folge den Leitzins auf nun 2 Prozent gesenkt.

Mit Aussagen zu weiteren Zinssenkungen hält sie sich zwar zurück, doch zur Unterstützung der Konjunktur und zur Entlastung der überschuldeten Euro-Staaten könnte sich der Zinssenkungstrend nach der Sommerpause mit einer weiteren Senkung um 25 Basispunkte noch etwas fortsetzen.

Unterschiedliche Konjunkturentwicklung in Europa und USA

Die Industrie im Euroraum zeigt Fortschritte. Die Einkaufsmanagerindizes (PMI) für Mai bestätigen dies: Der Industrie-PMI stieg um 0,4 Punkte auf 49,4 – den höchsten Wert seit August 2022. Dies signalisiert eine Annäherung an die kritische Schwelle von 50 Punkten, was einen wirtschaftlichen Aufschwung anzeigt. In der Länderanalyse führt Griechenland mit beschleunigtem Wachstum, gefolgt von Spanien. Deutschland hingegen verzeichnete als Schlusslicht gegenüber seinem Vormonatswert einen erneut leichten Rückgang und bleibt mit einem Wert von 48,3 Punkten im Bereich wirtschaftlicher Kontraktion.

Trotz der negativen Werte gibt es hoffnungsvolle Tendenzen: Die Aufträge, die Produktion und die Exporte zeigten in den letzten Monaten eine verbesserte Entwicklung. Zudem könnten angekündigte steuerliche Entlastungen die Investitionsbereitschaft fördern.

Im Gegensatz zur positiven Entwicklung in Europa schwächelt die US-Wirtschaft. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel überraschend in den Schrumpfbereich unterhalb der 50-Punkte-Marke und gibt Indikationen für eine weitere konjunkturelle Abkühlung.

Ob die US-Notenbank das gegenwärtige Zinsniveau beibehält, scheint fraglich, zumal die Inflation hoch bleibt.

Europa und die USA entwickeln sich demnach konjunkturell unterschiedlich. Während sich Europa wieder langsam erholt, hält der Abwärtstrend in den USA an. Der konjunkturbremsende Zollkonflikt schwelt weiter. Auch wenn Bundeskanzler Friedrich Merz sich in Washington bei seinen Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump alle Mühe gegeben hatte, kam es bisher noch zu keinem Durchbruch. Dieser würde jedoch der Konjunktur dies- und jenseits des Atlantiks besonders guttun.

Aktienmärke

Die Frist für die Zollverhandlungen, die durch US-Präsident Trump initiiert wurden, läuft am 9. Juli ab. Dies könnte neue Dynamik in den Handelsstreit bringen. Die gestiegenen Aktienkurse deuten darauf hin, dass die Märkte aktuell optimistisch sind. Die Möglichkeit höherer Zollniveaus könnte jedoch die Erwartungen der Anleger beeinflussen und zu einem überzogenen Kursniveau führen.

Indizes wie DAX und Euro Stoxx haben ihre fundamentalen Werte erreicht, während der S&P 500 immer noch Anzeichen einer Überbewertung zeigt. Die Märkte scheinen auf eine positive Entwicklung zu reagieren, obwohl das Risiko, dass die Zolleinnahmen steigen, bleibt.

Edelmetalle

Gold ist weiter als sicherer Hafen gefragt. Die zunehmende Unsicherheit über die wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen US-Politik, der immer noch andauernde Ukrainekrieg und zuletzt auch Bedenken gegen die Kreditwürdigkeit der USA lassen die Funktion von Gold als sicheren Hafen in unsicheren Zeiten weiter gefragt bleiben.

Eine Annäherung im Zollstreit zwischen den USA und China Anfang Mai hat den Goldpreis im Vergleich zu seinem Rekordstand etwas sinken lassen. Sollten die USA bei den Handelskonflikten mit anderen Ländern ähnlich verfahren, dürfte sich die wirtschaftspolitische Unsicherheit deutlich reduzieren – entsprechend wäre der sichere Hafen Gold dann wieder weniger gefragt. Bleiben die USA jedoch auf Konfrontationskurs, könnte Gold sein hohes Niveau wohl weiter behaupten oder ausbauen.  Sofern die US-Handelspolitik nicht mehr auf absoluten Konfrontationskurs mit dem Rest der Welt geht, dürfte jedoch auch die Funktion von Gold als sicherer Hafen weniger stark gefragt sein.

Als bankenunabhängiger Vermögensspezialist beraten wir Sie individuell und ohne hauseigene Produkte.  Vereinbaren Sie gerne einen Gesprächstermin unter Tel. 06631/ 8018-440.

 

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