Aurum-Kolumne

Kolumne November 2023

Freitag, 03.11.2023   

Kolumne von Ines Caspar, Vermögensmanagerin

Und wieder ist es ein Krieg, der die Nachrichtenlage und somit auch die Märkte beeinflusst. Der Angriff der Hamas vor ca. 4 Wochen stützt die Risikoaversion der Marktteilnehmer.

Der Nah-Ost Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist aktuell der Treiber der erhöhten Risikoaversion. Möglicherweise der „Schwarze-Schwan“, den einige Markt-Skeptiker schon länger erwarten.

Der zu verurteilende, massive Terrorangriff der Hamas, ist der Auslöser für die aktuelle Krisensituation mit hohem Leid auf beiden Seiten. Dieser Konflikt ist aktuell der entscheidende Katalysator für verstärkte Konjunktursorgen insbesondere in Europa und erhöhte Risikoabneigung an den Finanzmärkten. Dieser Konflikt läuft Gefahr, sich zu einem multinationalen Krieg auszuweiten mit nicht absehbaren Folgen für die Region selbst, aber auch für die gesamte Weltgemeinschaft und damit Weltwirtschaft. Allen voran auch für Europa hinsichtlich der geografischen Nähe, hinsichtlich der Abhängigkeit von Importen fossiler Energie als auch Migrationsströmen. Die Risikoaversion bleibt daher derzeit ausgeprägt. Das geopolitische Thema des Nahen Ostens sticht das Thema Ukraine-Krise aus, weil die globalen Folgen einer Eskalation ungleich größer wären. Krisen können aber auch ein Beschleuniger zur Findung von Lösungen sein. Solange es aber noch keine Lösung gibt, bleiben Ökonomie und Märkte belastet. In Anbetracht der Gefahr eines Mehr-Fronten-Krieges im Nahen Osten überwiegen an den Märkten weiter die Skeptiker. Die großen Indizes, insbesondere der DAX, verloren durchweg an Boden.

Die Wirtschaftsdaten der letzten Woche konnten zum Teil positiv überraschen. So konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Auftragseingänge und der Absatz an Wohnimmobilien in den USA deutlich zulegen. Andererseits waren die Daten aus der Eurozone leider weiter schwach. Konjunkturell zeigen sich in der Welt immer stärker heterogene Wirtschaftsentwicklungen. Fernost ist das Epizentrum der globalen Wachstumskräfte. Japan und die USA stehen quantitativ bezüglich der Wirtschaftsentwicklung im Westen vorne, Europa fällt ab und innerhalb Europas schwenkt Deutschland die „Rote Laterne“.

Geprägt war die letzte Woche insbesondere durch die Quartalsergebnisse der großen Techgiganten. Wenn diese Ihre Bücher öffnen, schaut die Börse genau hin. Trotz sehr guter Zahlen der Big Four, Alphabet, Amazon, Meta und Microsoft (Apple veröffentlicht seine Zahlen erst am 02.11.) zeigte der Markt weiter abwärts. Der Nasdaq 100 riss vergangene Woche wichtige Marken und könnte noch weiter abrutschen. Während die Berichtssaison bislang weniger schlecht ausfiel, als die Kurse signalisieren, belasten geopolitische Faktoren und die Aussichten auf anhaltend hohe Zinsen die Märkte. Denn in den Bilanzen kleinerer Techfirmen sieht es meist schlechter aus. Die Wachstumswerte investierten in den vergangenen Jahren lieber in den Geschäftsausbau, statt zu sparen. Bis vor Kurzem war das eine kluge Strategie – doch bei hohen Zinsen wächst nun aber die Sorge vor überbordenden Finanzierungskosten.

Gewinner sind derzeit daher die Assetklassen, die nicht mit den Aktien- und Rentenmärkten korrelieren. Insbesondere der Goldpreis zog deutlich an und hat die 2000 Dollar Marke übersprungen. Die Flucht in den sicheren Hafen des Goldes setzte sich somit in der letzten Woche weiter fort. Kurzfristig könnten weiter steigenden Zinsen den Goldpreis belasten. Doch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die US-Notenbank auf eine neue Rezession mit neuen geldpolitischen Lockerungen reagieren wird. Spätestens dann, wenn die Fiskal- und Geldpolitik wieder mit Geld um sich werfen, könnten die Fiat-Währungen erneut abwerten und der Goldpreis seine bisherigen Allzeithochs weit hinter sich lassen.

Interessant ist, dass der Rohölmarkt keine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten einpreisen. Der Preis für die Sorte WTI stieg seit dem Kriegsbeginn nur um 5,2 % auf 87 US-Dollar an und die Sorte BRENT auf 90,6 US-Dollar (+6,31 %), was deutlich weniger ist als der Anstieg des Goldpreises. Würden die Märkte eine Ausweitung des Konflikts auf die gesamte Region befürchten, so wäre ein deutlich stärkerer Preisanstieg am Rohölmarkt zu beobachten.

Was können Anleger tun?  In Anbetracht der weiter großen geopolitischen Risiken ist es um so wichtiger, eine gute Vermögensstrukur mit Fokus auf Sachwerten aufzubauen. Die Berücksichtigung von geplanten Laufzeiten und Risikomodellen sollten ganz klar im Vordergrund bei der Auswahl und Aufteilung des Vermögens stehen.

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Anmerkung der Redaktion: Die Kolumne spiegelt nicht zwangsläufig die Meinung von Oberhesssen-Live wider. Der Verfasser und redaktionell Verantwortliche ist:

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Bürgermeister-Haas-Str. 5, 36304 Alsfeld

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